Interessantes, Sehenswertes und Ausflugsziele im Languedoc-Roussillon
Orts-Informationen
Wein aus dem Languedoc-Roussillon
Besondere Erwähnung findet das Languedoc-Roussillon meist in erster Linie als Weinanbaugebiet. Es zieht
sich von der spanischen Grenze bis hin zur Rhone und gilt als das größte Frankreichs. Zunächst auf Masse
ausgerichtet, legen immer mehr Winzer den Schwerpunkt auf die Zertifizierung zum AOC-Wein (Appellation
d’Origine Controlee), wobei sie von der guten Ausgangslage profitieren. 300 Sonnentage im Jahr und der
Mistral, der nach einem der seltenen Regen die Trauben immer wieder sofort trocknet, machen es zu einem
ausgezeichneten Weinanbaugebiet. Die Winzer versuchen zudem immer die neuesten Erkenntnisse der Forschung
zu nutzen, sodass inzwischen einige Spitzenweine aus dieser Region kommen. Je nachdem wie fein man
Weinregion unterteilt, ergeben sich bis zu 34 verschiedene Anbaugebiete.
Genauso verschieden wie die Weinregionen, sind auch die angebauten Weine. Man erhält vom schweren im
Barrique ausgebauten Rotwein, über leichte Roses, bis hin zum süßen Muscat für jeden Geschmack eine andere
Richtung. Dennoch machen immer noch die nicht zu unterschätzenden „Vin de Pays“ und die Tafelweine den
großen Anteil aus. Man sollte nicht außer Acht lassen, dass sie häufig an der Grenze zu AOC-
zertifizierten Gebieten gewonnen werden und deshalb oft die gleiche Qualität bei geringerem Preis haben.
AOC- Weine werden unter anderem in den Gebieten Minervois, Corbiere oder Limoux angebaut. Auch die Namen
der Reben, die den Weinen ihren unvergleichlichen Geschmack verleihen, lesen sich wie ein Gedicht: Syrah,
Grenache oder Muscat.
Lassen Sie sich also von den Weinen und den Genüssen des Languedoc-Roussillon bei einer Weinprobe
inspirieren und finden Sie ihre ganz eigene Richtung.
Sehenswürdigkeiten im Languedoc-Roussillon
Marseille
Marseille, die zweitgrößte Stadt Frankreichs, befindet sich an den Grenzen von Languedoc-Roussillon und
der Cote d’Azur. Sie besitzt den bedeutendsten Hafen Frankreichs und blickt als Handelsstadt bereits auf
eine lange Vergangenheit zurück. Bereits 600 Jahre v.Chr. nutzten Griechen eine Niederlassung an der „Bouche
du Rhone“, um Handel zu treiben. Danach übernahmen die Römer die Hoheit, aber erst im 11. Jahrhundert
erlangte Marseille seine auch heute noch bestehende Handelsmacht, dank blühender Werften, wieder.
Der „Vieux Port“ (alter Hafen) ist nicht nur Anziehungspunkt für Touristen. Bereits am frühen Morgen wird
der fangfrische Fisch auf den Verkaufstischen präsentiert. Hier schlendert man entlang oder lässt sich zu
einem Frühstück mit Kaffee und Croissant nieder und beobachtet das Treiben. Danach sollten Sie einen
Ausflug zur berühmten Insel mit dem Chateau d’If einplanen, denn hier im Hafen verkehrt die Fähre zur
Insel, auf der der Graf von Monte Christo gefangen gehalten worden sein soll. Doch nicht nur die Insel If
ist einen Ausflug wert, denn der kleine Archipel hat noch drei weitere Inseln (die Frioul-Inseln) mit
wunderschönen kleinen Buchten und Stränden zu bieten.
Zurück in Marseille, sollten Sie den „Jardin de Vestiges“ aufsuchen. Hier werden zahlreiche griechische
und römische Gebäude (Hafen, Süßwasserbecken, Straßen,...) aus dem 1. Jahrhundert im Freiluftmuseum
gezeigt. Im Museum gibt es eine Ausstellung einzelner Funde von Stücken des täglichen Lebens, die während
der Ausgrabungen ebenfalls gefunden wurden. Viele weitere Museen, beispielsweise ein Heimatmuseum und ein
Kunstmuseum, warten nur darauf von Ihnen entdeckt zu werden.
Beim anschließenden Bummel sollten Sie das „Quartier du Panier“ mit seinen engen Gasse nicht verpassen.
Bringen Sie aber ausreichend Zeit mit, denn die verwinkelten Sträßchen geben immer wieder neue
überraschende Ein- und Ausblicke frei.
Arles
46 n. Chr. machte Julius Cäsar Arles zur römischen Militärkolonie, obwohl es von Galliern besiedelt war
und Arelates bis dahin die Hauptstadt der Region war. Die Zeitzeugen, die aus dieser Zeit in Arles
zurückgeblieben sind, wurden in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes als „Römische und romanische
Denkmäler von Arles“ aufgenommen. Besichtigen Sie die über die Stadt verteilten Gebäude, wie das
Amphitheater, das antike Theater oder das Forum.
Als das bedeutendste Bauwerk Arles jedoch gilt die Kathedrale „Saint-Trophime“, die im 11. und 12.
Jahrhundert gebaut wurde. Von außen besticht sie durch eine reiche Fassadengestaltung, deren römische
Vergangenheit sich im Portal ganz besonders widerspiegelt. Wunderschön detailreich mit dem „Weltengericht“
verziert, wölbt sich der Bogen über den Betrachter. Der Bau wurde hauptsächlich im romanischen Stil
errichtet, der im gotischen Stil gehaltene Umgangschor kam erst im 15. Jahrhundert dazu.
Westlich von Arles befindet sich die „Petite“ und die „Grande“ Camargue. Bekannt wurde sie vor allem durch
die hier wild lebenden Pferde, die immer wieder vom Aussterben bedroht waren. Heute wird immer noch ein
großer Teil des Gebietes zum Ackerbau genutzt, denn der Boden des Schwemmlandes ist optimal dafür
geeignet. Erstaunt wird der eine oder andere Besucher feststellen, dass hier Reis angebaut wird, der sich
auch in vielen traditionellen Gerichten wieder findet. Genauso wie die Camarguerinder, die wegen ihres
guten Fleisches sehr beliebt sind. Sie müssen außerdem für die unblutigen Stier (na ja wohl häufiger Kuh-)
kämpfe herhalten.
Viele Gebiete wurden unter Schutz gestellt, sodass die Camargue als eines der wichtigsten Feuchtgebiete
Europas gilt. Die Tierwelt ist nicht nur wegen der Pferde faszinierend. Flamingos gehören hier ebenso zum
Bild, wie andere seltene Wasservögel (Purpurreiher, Ibisse, Rohrweihen,...). Lassen Sie sich also
ausreichend Zeit das Gebiet beim Wandern zu erkunden und danach die aus dem Gebiet stammenden
Spezialitäten zu genießen.
Aigues-Mortes
Wie der Name „Aigues-Mortes“ (Tote Wasser) bereits verrät, lag dieser Ort einmal am Wasser. im Mittelalter
war diese Stadt noch Hafenstadt, doch durch Verlandung befindet sie sich heute schon sechs Kilometer
landeinwärts. Besonders sehenswert macht diese Stadt die vielen erhaltenen Gebäude aus dem Mittelalter.
Beeindruckend die Stadtmauer, die die Altstadt komplett umschließt. Sie entstand ab 1272 und hat einen
Innengang durch den die Soldaten schnell an den Ort ihrer Bestimmung gelangten. Einen weiteren Hinweis
darauf, dass Aigues-Mortes eine Hafenstadt war, findet man an einem der Türme der Stadtmauer. Hier waren
große Eisenringe befestigt, an denen die Schiffe ankerten. Nachdem die Stadt zu versanden begann und die
Meerhoheit endgültig an Marseille verlor, widmete man sich der Salzgewinnung.
Die gemütliche Altstadt von Aigues-Mortes lädt zum Bummel in einem der kleinen Läden oder zum Kaffee in
einem der kleinen Bistros ein. Man erhält hier viele Produkte aus dem Languedoc-Roussillon und der
angrenzenden Provence. Vielleicht entdecken Sie aber auch so ganz nebenbei eine der zahlreichen Kirchen
und Kappellen, die sich hier verteilen und verstehen, warum bereits Vincent van Gogh und Ernest Hemingway
diesen Ort so liebten.
Montpellier
Montpellier ist die Hauptstadt des Languedoc-Roussillon, blickt
aber auf eine nur knapp über 1000jährige Geschichte zurück, denn erst 986 findet man die erste urkundliche
Erwähnung.
Den Reiz von Montpellier macht sicher der gute Ruf als Universität aus. Über 60.000 Studenten bevölkern
die Stadt und prägen Sie mit. Vor allem das kulturelle Leben profitiert davon, so finden jährlich
verschiedene Festivals und Veranstaltungen statt.
Von den elf Museen, die es in Montpellier gibt, ist das „Musee le Fabre“ sicher eines der wichtigsten. Es
beherbergt eine der bedeutendsten öffentlichen Gemäldesammlungen Frankreichs.
Theater gibt es ebenfalls so viele, dass es Ihnen sicher nicht schwer fallen wird eines mit Aufführungen
Ihres Geschmackes zu finden.
Viel Spaß für die ganze Familie bietet ein Besuch im Planetarium, Zoo oder Aquarium. Hier kommen alle auf
ihre Kosten.
Was Geschmack der anderen Art betrifft ist Montpellier sicher für Gourmets ein lohnenswertes Ziel. Hier
macht sich die Nähe zur Cote du Rhone bemerkbar, wo Weine der Spitzenklasse heranreifen. Viele Weingüter
um Montpellier herum bieten Verkostungen an, sodass man die Stadt ruhig einmal ins landesinnere verlassen
sollte und sich außerhalb ein Zimmer in einem Hotel suchen sollte, von dem aus man sich verwöhnen lassen
kann
40 Kilometer nördlich von Montpellier beginnt das große Naturschutzgebiet „Parc National des Cevennes“.
Cevennen
Eines der größten Naturschutzgebiete Frankreichs schützt die Cevennen und deren einzigartige Fauna und
Flora. Die rauen Berge, die rund 60 Kilometer hinter der Küste recht abrupt aufragen, bieten all jenen
Entspannung, die dem Treiben am Strand entfliehen möchten. Wanderwege, die durch die atemberaubende Natur
führen und mit angenehmen Temperaturen aufwarten, locken immer wieder die Liebhaber an.
Bis auf 1699 Meter hinauf reicht der Mont Lozere. Hier ziehen immer wieder Wasserfälle und das üppige Grün
die Blicke auf sich. In diesem Gebiet mischen sich Kalk- und Granitstein, sodass man immer wieder auf
unglaublich schöne Tropfsteinhöhlen trifft. Besonders ungewöhnlich ragen sie in der Grotte „Aven Armand“
auf. Regelrecht ausgefranst wachsen sie hier in die Höhe.
Weitere sehenswerte Höhlen sind:
- Grotte von Dargilan
- Grotte „les Demoiselles“
- Grotte de Trabuc
- Grotte de Cocaliere
- Grotte de Labeil
Viele weitere Steinformationen, wie Brücken, die sich über die Wanderwege spannen und Steinsäulen, die
ganz plötzlich in der Landschaft aufragen, machen die Region reizvoll und abwechslungsreich.
Roquefort-Sur Soulzon
Die karge Ebene des Dorfes Roquefort-Sur Soulzon, das westlich des Naturparks „Parc National des Cevennes“
liegt, dient den Schafen aus deren Milch der gleichnamige Blauschimmelkäse gewonnen wird, als
Lebensgrundlage. Erste Erwähnung fand der beliebte Käse bereits 1060 und war in ähnlicher Form sogar
bereits den Römern bekannt. Der in den Kalksteinhöhlen gereifte, aus der Rohmilch gewonnene Käse ist
weltweit so beliebt, dass die Milch der Schafe der ausgewiesenen Region nicht ausreicht. So werden in
Korsika und den Pyrenäen Käseleiber vorproduziert und dann hier weiterverarbeitet. Die Höhlen können
besichtigt werden.
Das Dorf selbst schmiegt sich an die Felswände der Ausläufer der Cevennen und lässt erahnen wie arm und
kärglich das Leben in der Vergangenheit dieses menschenleeren Landstrichs einst war.
Millau
Westlich des „Parc National des Cevennes“ befindet sich ein sehenswertes Bauwerk der Neuzeit. Noch unter
der Regierung von Jaques Chirac in Auftrag gegeben, wurde die über zwei Kilometer lange Brücke 2004 fertig
gestellt. Eine Höhe von 343 Metern macht sie zur höchsten Brücke der Welt.
Agde
Adge hat alles, das was das Languedoc-Roussillon ausmacht. Sowohl das
Meer, als auch die Kultur spielen hier eine ausgesprochen wichtige Rolle. Weniger als eine halbe
Autostunde westlich von Bezier, gilt es als einer der ältesten Orte Frankreichs. Im „Musee de l’Ephebe“
werden Unterwasserfunde gezeigt, die aus der Ursprungszeit von Agde (rund 500 v.Chr.) stammen. Außerdem
gibt es eine moderne Abteilung mit Ausstellungsstücken der Flotte vom 12. bis 19. Jahrhundert.
Ganz besonders sticht das Fort Brescou ins Auge. Gebaut ab dem Jahr 1586 auf einer vorgelagerten Insel,
die durch einen Unterwasservulkan entstanden war, sollte es als Verteidigung in den Religionskriegen
dienen. Nachdem es zerstört wurde baute man es 1680 wieder so auf, wie es sich auch heute noch den
Besuchern präsentiert.
In Agde findet man auch die „runde Schleuse“ des Canal du Midi. Hier können sich die Schiffe drehen und
dann eine der drei Ausfahrten in verschiedene Richtungen wählen. Sie wurde 1676 wie alle Gebäude dieser
Zeit aus Vulkangestein erbaut und gehört heute zum Weltkulturerbe der UNESCO.
In Cap d’Agde sollten Sie einen Bummel durch die verschiedenen Stadtviertel nicht verpassen. Jedes wartet
mit anderem Flair darauf Sie zu verzaubern. Am Hafen entlang erstreckt sich die Promenade mit einigen
Läden, Restaurants und Cafes, die zum Verweilen einladen.
Sête
Wer am „Etang du Thau“ rund 20 Kilometer Richtung Nordosten fährt, trifft auf den Küstenort Sete. Hier ist
der Ausgangspunkt für viele Touristen, um den
Canal du Midi mit dem Hausboot zu befahren. Doch der „Etang
du Thau“ hat für Freizeitbootsführer seine Tücken, denn um ein Hausboot fahren zu dürfen benötigt man
keine spezielle Fahrberechtigung und wenn der Wind auffrischt, wird das Wasser schon einmal unruhig.
Die vom Meer durch einen dünnen Streifen Land abgetrennte Lagune dient jedoch hauptsächlich zur Aufzucht
von Austern. Auch Miesmuscheln und Krebse haben sich hier angesiedelt. Lassen Sie sich auch hier den Hafen
mit den bis an das Wasser heranreichenden Häusern nicht entgehen. Es herrscht immer ein reges Treiben und
die Restaurants bieten frischen Fisch und Austern an.
Carcasonne
Carcassonne befindet sich 55 Kilometer westlich von Narbonne und 95 Kilometer südöstlich von Toulouse im
Landesinneren. Die mittelalterliche Festungsstadt mit der gut erhaltenen und restaurierten Burg ist in
jedem Fall einen Ausflug wert.
Interessant ist die angebliche Entstehung des Namens der Stadt. Während einer Belagerung der Stadt habe
die Madame Carcas ein Schwein von den allerletzten Lebensmitteln der Stadt mästen lassen, um es dann über
die Burgmauer zu werfen. Die ebenfalls schon müden Belagerer dachten daraufhin, dass eine weitere
Belagerung keinen Sinne mehr mache, denn die vermuteten Lebensmittelvorräte würden noch lange ausreichen.
Nach dem Abzug der belagernden Truppen läutete (auf französisch: sonne) Madame Carcas die Glocken der
Burg, sodass zusammengesetzt der Name Carcassonne entstand.
Noch immer wohnen 230 Menschen in der „Cité“, der Altstadt, die hauptsächlich vom Tourismus leben. Umgeben
wird die „Cité“ von einer doppelten Mauer mit Sage und Schreibe 52 Türmen und einer Länge von drei
Kilometern. Bummeln Sie durch die Gassen mit den vielen kleinen Läden, um im Anschluss auf die Burg, die
zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, zu stoßen. Hier befindet sich heute ein Museum, dass die gesamte
Geschichte von Carcassonne zeigt.
Narbonne
Narbonne befindet sich 88 Kilometer südwestlich von
Montpellier. Es ist eine der am frühesten von den Römern gegründeten Städte in Frankreich aus dem Jahr 118
v. Chr. Viele Reste der römischen Gebäude sind noch erhalten und zur Besichtigung freigegeben. Ganz in der
Nähe von Narbonne beginnt der „Parc Naturel Régional de la Narbonnaise en Méditerranée“ mit 200 Kilometern
ausgeschilderter Wanderwegen.
Remoulins
Remoulins ist ein kleiner Ort, der nur wenige Autominuten nördlich von Nimes lieigt. Hier befindet sich
eines der am besten erhaltenen römischen Bauwerke Frankreichs. Der „Pont du Gard“ ist ein Aquädukt, der
sogar als das besterhaltene römische Brückenbauwerk überhaupt gilt. Mit einer Höhe von 49 Metern und drei
Etagen stellt es die beeindruckende Verbindung des ehemaligen Ucetia (heute Uzes) und Nemausus (heute
Nimes) dar. Die Wasserader, die Nimes versorgen sollte, war 50 Kilometer lang und hatte nur ein Gefälle
von 24 cm pro Kilometer. 2000 Jahre später ist es den Besuchern erlaubt den Aquädukt zu begehen. So ist es
auch für die Kinder ein großer Spaß auf den Spuren der Römer zu wandeln. Besondere Mühe hat man auf den
pädagogischen Teil des Museums verwendet. Hier gibt es viel, was man anfassen und selbst ausprobieren
kann. Der 1985 in die Liste des Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommene „Pont du Gard“ ist wirklich ein
Erlebnis für die ganze Familie.
Uzes
Vor allem bekannt als Anfang des berühmten „Pont du Gard“, ist Uzes selbst ein malerischer kleiner Ort,
von dessen Charme Sie sich gefangen nehmen lassen sollten. Man mag kaum glauben, dass man erst in den 60er
Jahren begann, diesen reizvollen Ort zu restaurieren. Die drei Paläste, die sich in Uzes befinden, dienten
den Bischöfen und dem Herzog als Unterkunft und sind auch heute noch sehenswert. Sie prägen das Stadtbild
genauso wie der Markt auf dem „Place-aux-Herbes“. Hier werden an zwei Tagen in der Woche streng
reglementiert Trüffeln und viele andere Spezialitäten der Umgebung verkauft. Dies schlägt sich auch im
Angebot der Restaurants wieder, sodass Sie sich Zeit lassen sollten, ein gemütliches Mittag- oder
Abendessen in einem der kleinen Gasthäuser einzunehmen und dabei das Treiben auf der Straße zu beobachten.
Duilhac
60 Kilometer südwestlich von Narbonne befindet sich im Landesinneren der kleine Ort Duilhac.
Sehenswürdigkeit des Ortes ist das „Chateau Peyrepertuse“. Es wurde bereits im 11. Jahrhundert erbaut und
befindet sich auf einer Höhe von 800 Metern. Der Rundblick allein ist schon die Anfahrt wert, doch auch
das Schloss selbst, zieht jedes Jahr wieder Mittelalterfans an zum Festival, das auf der Burg veranstaltet
wird, an.
Perpignan
Perpignan befindet sich 30 Kilometer nördlich der spanischen Grenze. Die Nähe zu Spanien, beziehungsweise
Katalonien, zeigt sich nicht nur im Namen der ursprünglich „Perpinya“ war, sondern auch im Stadtwappen:
die rot-gelben Streifen der katalonischen Flagge spiegeln die enge Verbundenheit mit der Geschichte dieser
Region wider, die erst seit 1659 zu Frankreich gehört.
Viele historische Gebäude, wie das „Castillet“, das als letzter Überrest der Stadtmauer stehen geblieben
ist, verteilen sich über die ganze Stadt.
Weit mehr interessante Stätten befinden sich aber außerhalb der Stadtmitte. Eine kleine Ansiedelung mit
dem Namen „Chateau Roussillon“, das ursprünglich den Namen „Ruscino“ hatte gab einer ganzen Region ihren
Namen. Man findet hier noch zahlreiche Überreste römischer Besiedlung, zum Beispiel ein Forum, eine
Basilika oder die Grundmauern von Wohnräumen vor. Außerdem werden im „archäologische Zentrum“, Funde aus
2700 Jahren Geschichte ausgestellt.
20 Kilometer außerhalb von Perpignan gibt es weitere interessante vorzeitliche Funde. In der Höhle von
Arago, die sich in Tautavel befindet, wurden die Überreste eines Schädels aus der Zeit von 400.000 bis
450.000 vor Christus gefunden. Er wurde den Homo erectus zugeschrieben und ist auch als Homo
heidelbergensis bekannt. Selbstverständlich werden im örtlichen Museum Funde ausgestellt. Da sich die
Höhle in einer Felswand befindet und so nicht begehbar ist, gibt es in den Gebäuden des Museums eine
nachgebaute Höhle.
Ceret
30 Kilometer südlich von Perpignan liegt Ceret. Hier befindet sich ein mit vielen Exponaten ausgestattetes
Museum für Moderne Kunst. 700 Bilder und Kunstwerke sollten für den Kunstinteressierten auf jeden Fall
einen Abstecher wert sein. Einige weitere Galerien stellen die Werke zeitgenössischer Künstler aus. Dass
der Ort unter Philippe II. unter spanischer Krone war, zeigt sich an den im September stattfindenden „Tauromachie“,
den Stierkämpfen.
Im „Maison du Patrimoine“ wird die ganze Familie eingebunden. Pädagogisch wertvoll aufbereitet, werden
Themen wie die Steinzeit auch bereits den Jüngeren nahe gebracht.
Lagrasse
Rosenüberwucherte Mauern erwarten den Besucher des Städtchen Lagrasse. Der kleine mittelalterliche Ort
befindet sich 36 Kilometer westlich von Narbonne abseits des großen Touristenrummels. Die gut erhaltene
Stadtmauer, eine Brücke aus dem Mittelalter, die die Verbindung zum Kloster darstellte, machen es zu einem
sehenswerten Ausflugsziel. Beim Durchwandern der verwinkelten Gässchen mit Bürgerhäusern aus dem 14.
Jahrhundert, sollten Sie es nicht verpassen Ausschau nach den schönen Keramiken, die hier hergestellt
werden, zu halten.
Minerve
Das kleine Dörfchen, das sich so an die Felsen schmiegt, dass man es fast übersehen könnte, blickt auf
eine lange Geschichte zurück. 45 Kilometer westlich von Beziers liegt dieser auf den ersten Blick
unscheinbare Ort. Bei einer Wanderung in den Tälern, die Minerve umgeben, werden Sie immer wieder auf
unvergleichliche Naturdenkmäler stoßen. Die Tunnel, die sich der Fluss Cessiere gegraben hat, sind im
Sommer begehbar. Immer wieder spannen sich so entstandene Steinbrücken über den Betrachter. Bekannt ist
Minerve auch für seine prähistorische Vergangenheit, dessen Spuren nicht nur in den Dolmen, die man bei
einem Spaziergang in der Umgebung finden kann, erkennen kann, das „Paläontologische und Archäologische
Museum“ von Minerve zeigt viele weitere Einzelfunde aus dem Paläolithikum. Ein weiteres Museum ist der
Geschichte der Katharer in Minerve gewidmet. Während der Kreuzzüge wurde auch hier vehement gegen andere
Religionen vorgegangen in dessen Zuge 140 Katharer hingerichtet wurden. Ein Denkmal erinnert an die
grausame Vergangenheit.
Nimes
Der Name der Stadt Nimes leitet sich vom römischen „Nemausus“ ab. Heute befindet sich die Stadt mit der
römischen Vergangenheit 50 Kilometer nordöstlich von Montpellier. Um 120 v. Chr. nahmen die Römer diesen
Landstrich in Besitz ohne auf großen Widerstand der Bevölkerung zu treffen. In dieser Zeit entstand auch
das Amphitheater, das heute noch 13.000 Besuchern während der Stierkämpfe und anderer Veranstaltungen
Platz bietet. In der römischen Vergangenheit schätzt man, dass zwischen 20.000 und 25.000 Besucher Platz
fanden.
Weitere sehenswerte römische Bauten sind das: „Maison Carree“, das als Forum genutzt wurde, das Castellum
und die „Porte d’Auguste“.
Doch Nimes kann nicht nur auf eine bewegte römische Vergangenheit zurückblicken. Die „Jardins de la
Fontaine“ wurden im 18. Jahrhundert angelegt, wie man heute weiß auf einer römischen Fundstätte. Nichts
desto trotz kann man in dem Garten, der als einer der ersten öffentlichen Europas gilt, nach Belieben
lustwandeln und die Ruhe, die so inmitten der Stadt herrscht, genießen.
Bereits das Gebäude des „Museums für Zeitgenössische Kunst“ ist, von Norman Foster entworfen, sehenswert.
370 Werke, die aus den 60er Jahren bis heute reichen, stellen das Schaffen der zeitgenössischen Künstler
dar.
Ein Spaziergang durch die Altstadt von Nimes rundet Ihren Aufenthalt gekonnt ab. Hier werden Sie von ganz
allein auf zahlreiche weitere interessante Gebäude und Plätze stoßen.
Autor: Patrick Schnurr
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